Infopunkt Viamala

Vom tosenden Wasser

Erstmals taucht Thusis im Jahr 1156 unter dem Namen Tosana in den Urkunden auf.

Beschreibung

Je nach Quelle verdankt es seinen Namen der Herkunft der ersten Siedler, die aus der Toskana eingewandert seien. Wahrscheinlicher ist, dass der nahe Bergbach Nolla dem Dorf Pate gestanden hat. Demnach stammt Thusis vom gleichen Wortstamm wie Tosen ab.

Die Verbindung zwischen Dorf und Bach kommt nicht von ungefähr, war dieser doch – neben den regelmässig wütenden Dorfbränden – ein ständiger Gefahrenherd für die Thusner. Der für sein plötzliches Anschwellen berüchtigte Nolla wiederum könnte seinen Namen seinem bockigen Wesen verdanken: Anuyoll oder Anugl ist das romanische Wort für Widder, und ebenso unberechenbar wie das Tier führte sich der Wildbach zuweilen auf.

In den Jahren 1707, 1710, 1711 und 1719 riss er Brücken, Wuhren und Uferschützen mit sich, um sich dann aus unerfindlichen Gründen zur Ruhe zu setzen. Eine trügerische Ruhe: 1805 und 1806 zerstörte der Bach nicht weniger als fünf Mal die Landstrassenbrücke, 1807 staute er den Hinterrhein 40 Fuss, also über zehn Meter hoch und brachte so nicht nur Thusis, sondern auch Sils und weitere Gemeinden im Talboden in Gefahr.

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